KI in der Jugendarbeit einsetzen: Der Gebets-Creator beim Katholikentag 2024

Wie agile Zusammenarbeit zwischen der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz und Noahworks den Gebets-Creator ins Leben gerufen hat.

Portraitbild der/des Autor/in Christopher Utsch
Christoph Tekaath und Christopher Utsch stehen am Bildschirm

Thomas und Christopher von Noahworks durften die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) auf den diesjährigen Katholikentag in Erfurt begleiten. Gemeinsam mit Christoph, dem Leiter der afj, und seinem Team waren die beiden auf dem Stand der afj direkt auf dem Erfurter Domplatz anzutreffen.

Wir wollten echte Interaktion mit Wow-Effekt

Das Ziel der afj auf dem Katholikentag? In Interaktion mit den Besucher:innen auf dem Stand treten - also Multiplikator:innen aus Politik und Gesellschaft, Haupt- und Ehrenamtliche in der Jugendarbeit und in Verbänden sowie hochrangige Kirchenvertreter:innen.

Klar, Kugelschreiber und Gummibärchen sind ein nettes Gimmick auf dem Stand, aber bleibt dann der Austausch wirklich in Erinnerung? Ungewiss.

Also haben wir uns mit dem Team der afj zusammengesetzt und uns gefragt: Wie könnte eine Begegnung aussehen, die begeistert und lange nachhallt? Wie zeigen wir, dass die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge nicht nur Schritt hält, sondern auch Vorreiter in Sachen Digitalisierung ist und noch dazu Impulse für innovative Formate in der Jugendarbeit setzt? Gemeinsam wurde uns klar: Wir wollen ein digitales Tool bauen, was echte Interaktion mit einem Wow-Effekt hervorruft.

Ein KI-Tool zum Ausprobieren und Neugier zu erzeugen 

Christoph von der afj warf das Thema Künstliche Intelligenz (KI) in den Raum, um den Stand zu einem interaktiven Erlebnis zu machen. Die Idee war einfach, doch innovativ: KI ist auf dem Vormarsch, wird immer mehr genutzt – warum sie nicht auch für unsere Zwecke verwenden?

Unklar war zunächst, wie wir KI für diesen Anwendungsfall sinnvoll nutzen. Die spontane Idee: Den Menschen am Stand die Möglichkeit zu geben, mithilfe von ChatGPT eigene Gebete zu kreieren, Grüße zu formulieren oder Ideen für Gruppenstunden zu sammeln. Und sie ganz nebenbei einen neugierigen Blick auf das Thema KI werfen lassen. Unser Gebets-Creator war geboren.

Spielerisch Zugang zu KI herstellen und gleichzeitig Jugendarbeit effizient unterstützen 

Wie oft fallen dir nicht die richtigen Worte ein - weder für ein Gebet noch für einen Impuls in einer Gruppenstunde. Oder es muss schnell gehen und es fehlt die Zeit und Muße, um kreative Ideen zu erzeugen. "Vorbereitung ist oft das Wichtigste" findet Christoph Tekaath und unterstreicht damit die Idee für den Gebets-Creator: Er erstellt mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und den Stichpunkten, die man ihm gibt, Vorschläge für Gebetstexte, Andachten und mehr zu einem gewählten Thema und dem zuvor definierten Kontext.

Christoph Tekaath

Manchmal muss es schnell gehen in der Jugendarbeit. Vorbereitung ist oft das Wichtigste. Aber: Vorbereitung kann ich mir auch einfach machen, indem ich meine Ideen in den Creator reingebe.

Die größte Herausforderung bestand darin, eine Benutzeroberfläche zu entwickeln, die einfach genug für die Benutzer:innen ist und gleichzeitig die bereits erwähnte Interaktion mit Wow-Effekt ermöglicht.

Unsere Entwickler:innen arbeiteten eng mit dem Team der afj zusammen, um genau diese benutzerfreundliche Anwendung zu bauen, die in Echtzeit personalisierte Inhalte generieren konnte. Die Lösung ist eine interaktive Webseite, über die Besucher:innen eigene Stichpunkte eingeben. Anhand derer formuliert die KI individuelle Gebete.

Video
Christoph und Christopher stellen dir den Gebets-Creator vor

Nachdem wir die letzten Anpassungen am Creator noch auf dem Stand der afj durchgeführt haben, wurden wir mehr als belohnt: Der Gebets-Creator wurde während des Katholikentags 2024 in Erfurt bereits über 600 Mal ausprobiert. Wir freuen uns sehr über die Neugier, Interesse und Anklang bei den Besucher:innen auf dem Stand der afj. 

Länge: 2 Min.

Probier den Gebets-Creator selbst aus

Der Live-Test auf dem Katholikentag war ein voller Erfolg 

Als der Katholikentag eröffnet wurde, waren wir auf unserem Stand am Domplatz bereit: Besucher:innen aller Altersklassen näherten sich zunächst zögerlich, doch bald war das Eis gebrochen. Die ersten Nutzer:innen tippten ihre Stichpunkte ein und der Gebets-Creator verwandelte diese in individuelle Gebete und Botschaften. Das Erstaunen war groß, als die Besucher sahen, wie ihre Gedanken und Stichpunkte in Sekundenschnelle in formulierte Texte umgewandelt wurden.

Neben Glückskeksen und Kugelschreibern staubten unsere Standbesucher:innen also nicht nur die typischen Goodies ab, sondern konnten auch unseren Gebets-Creator austesten. Mit einem Mausklick machte sich der Text auf den Weg zu einem kleinen Drucker. Und landete dann als Ausdruck auf einem Klebeettikett. Diesen konnten die Besucher:innen auf eine Postkarte kleben und mitnehmen. Jep, im wahrsten Sinne ein Gebet "to go".

Weitere Einsätze geplant – der Gebets-Creator fährt nach Rom

Ermutigt durch den Erfolg und das positive Echo auf dem Katholikentag plant die afj nun, den Gebets-Creator auf der Ministrantenwallfahrt nach Rom einzusetzen - einem Event mit 35.000 Jugendlichen aus ganz Europa. Unsere Vorbereitungen für diese noch größere Bühne sind bereits in vollem Gange.

In der Zusammenarbeit mit dem Team der afj konnten wir wieder einmal zeigen: Mit guten Ideen gelingt es, Digitalität so einzusetzen, dass sie Menschen einen Nutzen stiftet. Und Formate entstehen, die auf spielerische Weise Interaktion fördern.

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Portraitbild der/des Autor/in Christopher Utsch Christopher Utsch
Christopher ist Projektmanager und Experte für digitale Transformationsprozesse. Er arbeitet an der Schnittstelle zwischen Kund:innen und Entwickler:innen und vermittelt zwischen den Projektbeteiligten.
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